Pay What You Want

Zahle doch einfach, was du willst

Das Modell ist einfach, allerdings ist es ein durchdachtes Alternativmodell zu den gängigen Vorstellungen, substanzielle Waren und Dienstleistungen zu verwerten.

Pay what you want (PWYW, Zahle, was du willst) ist ein Preismodell, bei dem der Preis allein durch den Käufer festgelegt wird. Der Verkäufer bietet Produkte ohne Preis an und der Käufer wird gebeten, einen für ihn angemessenen Preis zu zahlen. Der Käufer hat dabei auch die Möglichkeit, nichts für das Produkt zu bezahlen, d. h. den Preis auf null zu setzen. Die Transaktion erfolgt genau zu diesem Preis, ohne dass der Anbieter von seinem Produktangebot zurücktreten kann. (Wikipedia)

Es kommt also ein rechtsgültiger Vertrag zustande, der zwar die Leistung, nicht aber die schuldrechtliche Seite endgültig definiert. Grundsätzlich wird auch vereinbart, dass nach Erbringen der Leitung ein Gegenwert geschuldet wird. Weder werden jedoch die Höhe noch die Art und Weise der Erfüllung des Vertrages durch den Verkäufer bestimmt.

Grundsätzlich heißt das allerdings nicht, dass nicht vor dem Erbringen der Leistung auch Einigkeit über die Gegenleistung bestehen kann. Es heißt nur, dass der Preis und die Art und Weise, wie bezahlt wird, vom Käufer bestimmt wird.

Preisvorstellung

Nun ist es meistens so, dass die kaufenden Menschen die Preisinformationen nicht einfach so hinnehmen. Sie vergleichen. Heutzutage wird mehr verglichen, als jemals zuvor. Schließlich wird das günstigste Angebot ausgewählt, obwohl ein anderer Anbieter vielleicht sympathischer gewesen wäre. PWYW ist also eine Methode, die Preisentwicklung kontinuierlich nach unten zu korrigieren, denn einerseits ist es so möglich, jederzeit jeden Auftrag zu bekommen (egal was die anderen anbieten, bei mir darfst du etwas weniger bezahlen), andrerseits muss das Angebot stets die Kostenkalkulation im Blick behalten. Langfristige Bindungen (Abhängigkeiten) von Lieferanten sind damit unmöglich. Nur so ist ein echter Wettbewerb möglich.

Bei weniger bekannten Angeboten muss eine Preisvorstellung mitgeliefert werden. Die Anbietenden werden also gezwungen, sich selbst auch transparenter und mit dem Markt vergleichbar zu machen. Dabei können auch diese Informationen, also die über die Preise, die für die Dienstleistung oder das Produkt üblich sind, von Interessierten überprüft werden. Das kann ein Hinweis auf Seriosität und Redlichkeit des Angebots geben.

Zahle, was du kannst

In der heutigen Zeit ist der limitierende Faktor nicht selten das Budget der Interessierten. An der Stelle bieten PWYW die Möglichkeit, eine dringend notwendige Dienstleistung oder Ware zeitnah in Anspruch zu nehmen, obwohl die Mittel zur Bezahlung gerade nicht zur Verfügung stehen. Es können auch Ratenzahlungen durch die Interessierten angeboten werden. Allerdings ist dies kein entgeltpflichtiger Service eine Verbraucherbank, sondern eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern.

An dieser Stelle wird erkennbar, wer durch PWYW verliert: die Finanzdienstleistungsbranche. Wir brauchen sie auch nicht. Es ergibt gar keinen Sinn, dass ich einem Kunden einen Ratenvertrag einer französischen Bank aufschwatze, zu der dieser mein Kunde ein Teil seines Geldes hin trägt, anstatt es in meinem Laden zu lassen. So sieht allerdings in der Mehrheit die Realität aus. Kaufmännisches Denken kann ich da nicht mehr erkennen.

Inkassorisiko

Wie ist das nun, wenn gar kein Geld fließt? Dem Vertrag nach habe ich ein Anrecht auf Bezahlung, nur kann die eben auch in der Höhe von null Euro sein. Ja, so Menschen gibt es, die den Wert von Arbeit so gar nicht erkennen. Meistens handelt es sich um jenen, die in ihrem Leben selbst nie oder nie richtig arbeiten mussten.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben indessen ergeben, dass genau diese am häufigsten auch konkrete Rechnungen - besonders von Handwerkern - nicht bezahlen. Auch hier bieten sich Inkassounternehmen an, das Problem zu lösen - auf Kosten des Auftraggebers. Ich werfe also dem schlechten noch gutes Geld hinterher. Kaufmännisches Denken kann ich da nicht mehr erkennen.

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